Grundlagen der Epistemischen Logik

 

Folien der Lehrveranstaltungen [pdf]

Das erste Semester behandelt Grundfragen der formalen Epistemologie und Grundfragen einer formalen Logik epistemischer Grundbegriffe wie 'Wissen' und 'Meinen/Für-wahr-Halten'. In einem Teil des Seminar geht es um die Fassung und Beurteilung einiger erkenntnistheoretischer Grundfragen in einer epistemischen Logik der Art, dass die Prädikatenlogik Erster Stufe erweitert wird um epistemische Operatoren und propositionale Quantifikation. Zu diesen Fragen zählen u.a.: Kann alles, was wahr ist, gewusst werden? Gibt es kollektive Ignoranz? Sind unsere Meinungen deduktiv abgeschlossen? Wieviel können endliche Wissende wissen?
Im Seminar geht es auch um den mittlerweile klassischen Ansatz, Epistemische Logik als eine Variante der Modallogik aufzubauen. Hier wären zum einen die Differenzen zwischen einer Logik des Wissens und einer Logik des Meines zu betrachten. Verwendet wird hier in der Regel eine paradigmatische Mögliche Welten Semantik dieser Ausdrücke. Die Semantik möglicher Welten wirft indessen schwierige metaphysische Probleme auf.
Kontrovers distukierbar sind ebenfalls die eingehenden Annahmen zu logischem Abschluss von epistemischen Zuständen als auch die vorgeschlagenen Prinzipien der Introspektion (ob jemand weiß, was er weiß oder nicht weiß). Die beschränkte Rationalität und Fähigkeit zum logischen Denken bei Menschen macht viele der hier eingehenden Idealisierungen verdächtig.
Die epistemische Logik wird auch verwendet - heute sogar öfter - als Metatheorie für wissensrepräsentierende und verarbeitende technische Systeme. Soche Systeme unterliegen scheinbar weniger Begrenzungen ihrer logischen Fähigkeiten. Fragen nach dem Zusammenhang zwischen epistemischen Zuständen und bewusster Erkenntnis stellen sich hier erst gar nicht. Die epistemische Logik wird so zu einem Teil von Modellierungen in der Künstlichen Intelligenz, auch bei Korrektheitsüberlegungen (Programmverifikation z.B.). Insofern die entsprechenden Systeme vernetzt sind, ergeben sich auch Fragen analog zur sozialen epistemischen Logik bzw. die logischen Eigenschaften von (erfolgreicher) Kommunikation bzw. die Logik von Updates. Ein weiterer Zweig nicht modaler epistemischer Logik in der Künstlichen Intelligenz ist die Modellierung von 'common sense' und default-Räsonieren. Das zweite Semester behandelt entsprechende Ansätze zur Verwendung epistemischer Logiken und dynamischer epistemischer Logiken in der Künstlichen Intelligenz.

Zur Darstellung in den folgenden Folien:

1. Es wird eine vereinheitlichende Symbolisierung vorgenommen.
2.
Es wird eine rein systematische Einführung gegeben.

Themen:

1. Einführung
(Version: 17.10.2017)

2. Basale Prinzipien
(Version: 28.11.2017)

 3. Opazität                            vgl. auch: Meinongs Goldener Berg und Reden über Nichtexistentes
(Version: 14.11.2017)

4. Meta-Wissen                             vgl. auch: Negative Introspektion. Kann man wissen, dass man nicht weiß?
(Version: 21.11.2017)

5. Für-möglich-Halten
(Version: 5.12.2017)

6. Kollektives Wissen
(Version: 12.12.2017)

7. Unwissbarkeit
(Version: 9.1.2018)

8. Endliches Wissen
(Version: 9.1.2018)

9. Mögliche-Welten-Semantik
(Version: 16.1.2018)

10. Begrenztes Logisches Wissen
(Version: 13.6.2018)

11. Epistemisch relevante Handlungen
(Version 19.6.2018)

 

(c) Manuel Bremer